Neun Monate lang arbeitete Femmy Otten an einer Holzversion dieser Skulptur - über die gesamte Dauer ihrer Schwangerschaft. Indem sie sich Zeit nahm, konnte sie auch Abstand nehmen. Femmy Otten fiel es auf, dass die Kunstgeschichte nur wenige Abbildungen schwangerer Frauen bietet, zumal die zeitgenössische Kunst. Auch ist ganz allgemein Kunst von Künstlerinnen im öffentlichen Raum unterrepräsentiert.
Auch dieser erneuerten Version in Marmor geht eine neunmonatige Präzisionsarbeit voraus. Dieses Skulptur wurde nicht mit dem Blick eines Mannes geformt. Ihre Nacktheit ist nicht erotisch, sie entwaffnet. Ohne den Ballast unserer Kleidung sind wir alle gleich - ein tröstlicher Gedanke. Man spürt die Sanftheit und Liebe, die die Künstlerin in die Ausführung ihres Werkes gesteckt hat.
Im Gegensatz zu einer klassischen Skulptur steht dieses Bild nicht auf einem Sockel. Mit ihrer Hand berührt die Frau die Wasseroberfläche. So wird das Wasser gleichsam zum flüssigen Sockel. Die Frau liegt in einer sehr unbequemen Haltung. Genau am Ende ihres Beines befindet sich ein massiver Block, ein Durcheinander von Körperteilen. Zugleich scheint sie alles im Gleichgewicht zu halten. Die Muttergestalt ist im Besitz der Urkraft des Lebens und zugleich auch sehr verletzlich.
Künstler: Femmy Otten
Material: Marmor
Abmessungen: 320 cm × 114 cm × 141 cm